Wenn’s im Rasen piekt und beißt

Wenn's im Rasen piekt und beißtWenn's im Rasen piekt und beißtWer läuft nicht gern an einem heißen Sommertag barfuß über den weichen Rasen laufen oder sich einfach ‚mal ins Gras legen! Aber Vorsicht, wenn es dann sticht, piekst und beißt, dann hat auch die Herbstgrasmilbe Hochsaison. In einem feucht-heißen Sommer wie in diesem Jahr können sise sich massenhaft entwickeln und zu einer echten Plage werden.

Diese Herbstgrasmilben, die zur Familie der Laufmilben gehören, sind weltweit verbreitet, in Mitteleuropa handelt es sich meist um die Art Neotrombicula autumnalis, sie wird auch Heumilbe oder Erdlaus genannt. Die ausgewachsene Milbe hat 8 Beine: Damit wird klar, es handelt sich nicht um ein Insekt, sondern ein Spinnentier. Die winzig kleinen, leuchtend orangerot gefärbten  Larven haben allerdings nur 6 Beine. Und diese Larven, das sind die eigentlichen Quälgeister. Die Herbstgarmi8lbe legt ihre Eier an Grashalmen oder auf Moospolster ab. Bald darauf schlüpfen aus den Eiern als erstes Entwicklungsstadium besagte Larven. Sie sind nur rund 0,3mm groß, klettern aber recht behende an den Grashalmen hoch, wo sie beharrlich auf ein potentielles Opfer warten. Ihre Opfer, das sind Kleinsäuger, Hunde und Katzen, aber auch Vögel. Menschen gehören eigentlich nicht zu ihrem Wirtspektrum, werden aber genauso häufig attackiert. Wenn das Wirtstier durch das Gras streift, wechseln die Larven bli9tzschnell auf ihr Opfer. Mit ihren Mundwerkzeugen bohren sie sich ähnlich wie eine Zecke in die Haut und sondern ein Speichelsekret ab, mit dem sie die unter der Hautoberfläche liegenden Hautschichten auflösen. Dann saugen sie Zellsäfte und Lymphe auf. Blutgefäße werden meist nicht verletzt, diese Milbe zählt nicht zu den Blutsaugern. Vorzugsweise sucht die Milbe Hautfalten oder Haaransätze als Einstichstellen auf. Hat sich die Milbe vollgesaugt, dann lässt sie von ihrem Opfer ab und fällt wieder ins Gras zurück. Dort entwickelt sie sich über drei sogenannte Nymphenstadien zur adulten Milbe.

Wie bereits erwähnt, Menschen gehören eigentlich nicht zu ihrem Wirtsspektrum. Nichtsdestotrotz saugt sich die Larve genauso häufig auch an der menschlichen Haut fest. Statt sich dann aber weiterzuentwickeln, stirbt nach Besuch des Fehlwirtes Mensch ab. Die Einstichstelle beginnt nach einiger zeit zu jucken, die Haut rötet sich und es bilden sich Quaddeln. Legt man sich anschließend ins warme Bett, steigert das noch die Hautrekationen. Oft klingen Juckreiz und Schmerzen erst nach 1 bis 2 Wochen ab. Früher war dies als Erntekrätze bei der Heu- und Grasernte gefürchtet.  Allerdings überträgt die Herbstgrasmilbe keine Krankheiten. Borreliose oder Zeckenencephalitis sind von ihr also nicht zu befürchten.

Wie kann sich vor diesen Herbstgrasmilben schützen? Zum einen durch entsprechende, schützende Kleidung. Aber wer läuft schon gern im Hochsommer mit Gummistiefeln und knöchellangen Hosen über die Weise! Stattdessen kann man Hautsalben, wie sie auch als Repellents gegen blutsaugende Mücken und andere Insekten im Handel sind, auf die bloßen Hautpartien auftragen. Die darin enthaltenen Duftstoffe irritieren die Milbenlarven, sodass sie den Kontakt mit dem potentiellen opfer meiden.

Entwicklunsgzyklus der Herbstgrasmilbe

Graphik: Bugboy 52.4, Creative Commons Attr.-Share Alike 30. Unported

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