Wollläuse an Zimmerpflanzen

Wollläuse an ZimmerpflanzenSchmierläuse werden maximal 12mm groß, die meisten Arten bleiben mit einer Körperlänge zwischen 1 und 5mm wesentlich kleiner. Ihr Körper ist schmierig behaart. Sei scheiden eine Art Wachs aus, der sie als kleiner Wattebausch einhüllt. Daher werden sie auch Wollläuse genannt. Die Weibchen der Wollläuse produzieren etwa alle 8 Wochen mehr als 500 Eier, aus denen nach ungefähr 1 ½ Wochen die Larven schlüpfen. Während sich diese Wollläuse in den Sommermonaten zahlreiche Gartenpflanzen befallen, verbringen sie die kalte Jahreszeit lieber im Warmen und machen auf den Zimmerpflanzen breit. Besonders betroffen Orchideen, Weihnachtssterne, Grünlilien und vor allem zahlreiche Kakteenarten. Von den rund 1000 Wollausarten, die sich in der Körpergröße, der Länge ihrer Schwanzfäden und in der Art ihrer Behaarung voneinander unterscheiden, spielen als Pflanzenschädlinge bei uns vor allem die Zitrusschmierlaus und die Langschwänzige Schmierlaus eine Rolle. Während viele Arten stationär sind und auf der Wirtspflanze bleiben, auf der sie sich einmal niedergelassen haben, bleiben diese beiden genannten Arten mobil. Sie wechseln im Herbst vom Freiland ins Winterquartier und ihre Weibchen saugen dann an den Zimmerpflanzen weiter.

Wollläuse saugen Pflanzensäfte und scheiden dabei mit dem Speichel auch für die Pflanzen giftig wirkende Stoff aus. Die direkt betroffenen Blättern verfärben sich rund um die Saugstellen zunächst gelb, die Blätter beginnen zu schrumpfen und zu welken, bis bei starkem Befall die ganze Pflanze abstirbt. Aber auch bei weniger starkem Befall mit Wollläusen kann die Vitalität der Pflanze eingeschränkt sein und sie wächst dann langsamer.

Beim Saugen scheiden die Wollläuse Honigtau aus, der auf die darunter liegenden Blätter der Pflanze tropft. Diese zuckerhaltigen, klebrigen Stellen bilden den idealen Nährboden für Rußtaupilze. Bei Befall mit Rußtaubilden verfärben sich diese Stellen dunkelbraun bis schwarz.

Andere Arten saugen nur an den unterirdischen Teilen der Pflanzen, sie werden daher auch Wurzelläuse genannt. Man entdeckt sei daher erst, wenn man die Zimmerpflanze umtopft. An der Innenwand des Topfes sieht man dann weiße, schmierige Spuren.
Biologische Bekämpfungsmethoden wie der Einsatz einer australischen Marienkäferart, deren Larven sich über die Wollläuse hermachen, kommen nur bei einer großflächigen Anwendung z.B. in Gewächshauskulturen in Frage. Betroffene Zimmerpflanzen stellt man zunächst separat, sonst breiten sich die Wollläuse auch rasch auf den benachbarten Pflanzen aus. Bewährt haben sich Neem-Öl haltige Präparate, die systemisch wirken. Der eigentliche Wirkstoff , das aus dem indischen Neembaum gewonnene Azadirachtin, wirkt systematisch über die Pflanzensäfte. Es setzt die Fertilität der Weibchen stark herab, stoppt oder verzögert die Häutungen zwischen den Stadien der Larven und dem letzten Nymphenstadium und den Adulten.

Andere systemisch wirkende Pflanzenschutzmittel sind als Granulat oder in Stäbchenform erhältlich. Das Granulat wird auf die Blumentopferde gestreut, die Stänchen in die Erde gesteckt. Mti dem Gießwasser wird das Insektizid über die Wurzeln in die Pflanzen aufgenommen und gelangt mit dem Saftstrom bis in die Blätter der Pflanzen, wo es von den Wollläusen beim Saugen aufgenommen wird.

Befallene Stellen an Kakteen lassen sich auch wirksam mit Brennspiritus besprühen. Der Alkohol dringt durch die Wollhülle der Läuse und töten sie ab. Kakteen werden während ihrer winterlichen Wachstumspause dabei nicht geschädigt, man sollte sie aber bald nach der Behandlung umtopfen.

Eine schnelle Wirkung bei stark befallenen pflanzen erzielt man auch mit einem Pflanzenspray, z.B. mit Celaflor® Schädlingsfrei Careo® Spray*. Der Wirkstoff Acetamirpid dringt in die Blätter ein und töten die Schädlinge beim Saugen ab. Durch den Ölanteil des Sprays auch die Eier und Larven abgetötet. Der Hersteller empfiehlt eine dreimalige Anwednung im Abstand von jeweils 10 Tagen. Wichtig ist, dass man einen Mindestabstand einhält, da die Kälterwirkung des Sprays sonst zum Absterben einzelner Pflanzenpartien führen könnte. Außerdem darf man nicht die ganze Pflanze flächendeckend besprühen, sondern nur die tatsächlich befallenen Stellen. Sonst verklebt das im Spray enthaltene Öl alle Pflanzensporen und das Blatt stirbt ab.

 


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