Weißanstrich Obstbäume
Weißanstrich schützt Obstbäume vor Rindenschäden, genauer gesagt vor Frostrissen. In den harten Wintermonaten frieren Boden und Baumstamm nachts durch die niedrigen Temperaturen; während des Tages wärmt jedoch die Sonne den Boden so weit an, dass die Pflanzensäfte nach oben steigen. Dies kann zu Rissen in der Rinde inklusive Abplatzungen führen. Dieser Vorgang ist in etwa mit einer platzenden Wasserleitung im Winter vergleichbar und kann den Baum schließlich zum Absterben bringen. Häufig tritt dieses Phänomen bei Bäumen auf, welche zu kräftig oder verspätet mit Stickstoffdünger versehen wurde. Lohnenswert ist deshalb in jedem Fall ein Weißanstrich der Rinde. Verschiedene Fertigpräparate sind im Handel, teilweise mit Kieselsäure, Algenschutzmittel oder sogar mit Sonnenschutz angereichert. Zusätzlich werden Sonnenstrahlen durch die weiße Farbe reflektiert. Kritiker behaupten, es seien zu viele chemische Komponenten enthalten und schwören auf die alt hergebrachte Methode mit Lehm oder gelöschtem Kalk, Schachtehalmbrühe oder anderen Kräuterbrühen und Kuhdung. Alte Gärtnerrezepte kommen mit etwa zwei Kilo Speckkalk auf 100 ml Wasser ausrührt; man rührt die Komponenten lediglich zu einem dicken, streichfähigen Brei. Zur besseren Haftfähigkeit kann etwas Tapetenkleister untergemischt werden. Dispersionsfarbe sollte jedoch nicht benutzt werden.