Passionsfrüchte von der eigenen Hauswand

Passionsfrüchte von der eigenen HauswandPassionsfrüchte von der eigenen HauswandPassionsfrüchte von der eigenen HauswandMancher wird sie im Urlaub kennengelernt haben: Die herrlichen Passionsblumen, aus denen sich süß-sauren Passionsfrüchte entwickeln? Bei uns bekommt man sie meist als Maracuja-Saft angeboten. Wie wäre es, wenn man im Sommer solche Passionsfrüchte von der eigenen Hauswand ernten könnte? Es gibt einige Arten, die recht schlecht in die Höhe klettern, wenn man eine geeignete Rankhilfe bietet. Das Problem ist allerdings, dass diese mehrjährige Pflanzen der Tropen und Subtropen für unser Klima kaum geeignet sind. Man pflegt sie als Kübelpflanzen auf Balkon und Terrasse und überwintert sie in einem hellen, aber ungeheizten, frstfreien Raum. Es gibt jedoch zumindest drei kletternde Arten, die zumindest bis minus 15 oder 20 Grad Celsius frostresistent sind und daher auch für eine Fassadenbegrünung in unseren Breiten geeignet sind:

Passiflora incarnata, die „fleischgewordene“ Passionsblume

Die Passionflora incarbata verträgt Wintertemperaturen bis zu minus 20 Grad Celsius. Das liegt daran, dass ihre oberirdischen Teile im Winter absterben und die Pflanze erst wieder im darauffolgenden Jahr im Mai oder Juni austreibt. Sie ist noch kälteunmepfindlicher als die beiden folgenden Arten. Denn ihr Verbreitungsgebiet reicht viel weiter nördlich bis in die Südstaaten der USA. Sie entwickelt bis zu 60 Blüten, von denen wiederum bis zu 10 ca. 6cm große Früchte heranreifen. Sie schmecken vorzüglich, wenn man sie wirklich ausreifen lässt und erst Ende September erntet. Die Indianer Nordamerikas bereiten seit Jahrhunderten aus der Wurzel dieser Passionsblume einen Kräutertee, der neben vielen anderen Heilwirkungen auch bei Leberbeschwerden hilft. 2011 wurde Passiflora incarnata bei uns sogar zur Apothekerpflanze des Jahres gekürt.

Passiflora caerulea, die Blaue Passionsblume

Diese Art hat ihr natürliches Verbreitungsgebiet im Süden Brasiliens und im Norden Argentiniens. Bei uns wird sie meist als Zimmerpflanze gepflegt, eignet sich aber durchaus auch für eine Freilandpflanzung, da einige Zuchtsorten bis mehr als minus 15 Grad Celsius frostresistent sind. Als mehrjährige, krautige Kletterpflanze eignet sie sich ebenfalls für die Begrünung einer Hauswand. Jungpflanzen vertragen Temperaturen bis minus 15 Grad Celsius, ältere Pflanzen sogar bis minus 20 Grad Celsius. Die oberirdischen, krautigen Pflanzenteile sterben im Winter und trieben im Frühjahr wieder aus. Viel eher als im Freiland hat man da schon Probleme, die Blaue Passionsblume als Zimmerpflanze unbeschadet durch den Winter zu bringen. Diese Passionsblume blüht blau-weiß, es gibt aber auch rein weiße Zuchtsorten. Auch ihre Früchte sind essbar, schmecken allerdings ziemlich säuerlich.

Passiflora edulis, die Essbare Passionsblume

eine mehrjährige, verholzende Kletterpflanze, deren Triebe bis zu 10m lang werden können. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet liegt in Paraguay, Brasilien und Argentinien. Die Unterart P.edulis edulis ist kälteunempfindlich und wird daher in Höhenlagen von mehr als 2000m ü. NN angebaut. Die zweite Unterart, P.edulis flavicarpa, ist etwas kälteempfindlicher, dafür aber resistent gegen im Boden lebende Fadenwürmer und gegen die Fusarioumwelke. In Kreuzungen ist es gelungen, diese Eigenschaften beider Sorten in einer Pflanze zu vereinen. P.edulis edulis benötigt zur Fruchtbildung eine Fremdbestäubung; man muss also mindestens zwei Pflanzen kultivieren, will man später die rötlich-violetten Früchte ernten. Dagegen ist P.edulis flavicarpa selbstfruchtend. Ihre Früchte haben eine gelbe Schale. Beide Formen zählen zu den am häufigsten bei uns angebotenen Maracuja-Sorten, die edulis vor allem als Passionfrüchte; während sich die flavicarpa wegen ihres höheren Säuregehaltes eher zur Herstellung des Maracuja-Saftes eignet.

Fazit: Die drei genannten Passiflora-Arten sind winterhart, da sie jedes Frühjahr von neuem austreiben und mehrere Meter lange Ranken bilden. Sie brauchen einen sonnigen, windgeschützten Platz, also am besten vor einer südexponierten Wand. Der Boden muss gut drainiert sein, da sie keine Staunässe vertragen. Und der Boden darf auch nicht zu närhstoffereich und überdüngt sein. Die Triebe sind zart und brauchen eine gute Kletterhilfe als Stütze – am betsen ein Lattenrost, welches in einigen Zentimeter Abstand an der Hauswand befestigt wird. Ist das Klettergerüst abnehmbar, dass lassen sich die verwelkten, abgestorbenen Triebe und Blätter leicht entfernen.

Blüte der Passiflora incarnata

Foto: Picolo Namek, Creatiev Commosn Attr.-Share Aliek 3.0 Unported)

Blaue Passionsblume als Kletterpflanze mit blaulila-weißer Blüte
Foto: Wouter Hagens, Creative Commons Attr.-Share Alike 3.0 Unported

Geöffnete rote und gelbe Passionfrüchte (Passiflora edulis edulis und flavicarpa).
Foto: Stooo, Creative Commons Attr.-Share Alike 3.0 Unported


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