Wie gefährlich ist der Fuchsbandwurm wirklich?

Wie gefährlich ist der Fuchsbandwurm wirklich?

Früher ging es im Juli und August hinaus in den Wald, um Heidelbeeren und Preiselbeeren zu sammeln. In den letzten Jahren sind viele davor zurückgeschreckt aus Angst, dass man sich dabei mit den Eiern des Fuchsbandwurms infizieren könnte. Aber wie gefährlich ist das wirklich, wie hoch ist die Gefahr, sich dabei mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren?
Der Fuchsbandwurm hat nicht nur den Fuchs zum Endwirt, auch Marderhunde, Haushunde und Katzen können davon befallen sein. Zwischenwirte sind vor allem Mäuse. Für diese Tiere läuft dieser Bandwurm relativ ungefährlich, gerät er jedoch in den Menschen als falschem Endwirt, so kann der Befall lebensgefährlich sein, auch wenn dieser Bandwurmart nur 3mm groß wird.
Füchse scheiden die Eier des Fuchsbadwurms mit ihrem Kot aus. Die wahrscheinlich dass die Exkremente dabei auf den Heidelbeerpflanzen landen, ist verständlicherweise gering; dann sind schon eher dicht am Boden wachsende Walderdbeeren oder der Waldboden davon betroffen. Demzufolge infizieren sich in der Regel Waldarbeiten und Forstleute eher als Beerensammler. Und die jährliche Infektionsrate liegt auch nur bei ca. 20 Personen pro Jahr. Die Gefahr, sich stattdessen mit dem Tollwutvirus durch den Speichel von Füchsen oder anderen Wildtieren zu infizieren, ist wesentlich höher. Außerdem ist der Anteil von mit dem Fuchsbandwurm befallenen Wildtieren regional sehr unterschiedlich. Ein endemisches Gebiet scheint zum Beispiel auf der Schwäbischen Alb zu liegen. In Südwestdeutschland liegt die Zahl mit dem Bandwurm infizierten Rotfüchsen zum Teil bei 75%, in anderen Regionen Mitteldeutschlands dagegen nur bei 5% oder weniger. Das Hauptverbreitungsgebiet des Fuchsbandwurms liegt eher in Nordeuropa, wo auch der Polarfuchs betroffen ist.
Zwar kommen auch Hauskatzen und Hunde als potentielle Überträger infrage, aber bei ihnen liegt die durchschnittliche Infektionsrate bei 0,03%. Wer aber ganz sicher gehen will, sollte seinen Katzen und Hunden jährlich einer Wurmkur unterziehen.
Sollte wirklich einmal die mikroskopisch kleinen Eier des Fuchsbandwurms an Heidelbeeren oder anderen Waldfrüchten hängen, so lassen sie sich nicht einfach mit Leitungswasser abspülen. Erst bei einer Temperatur von mindestens 60 Grad Celsius für wenigstens 10min lang werden die Eier zuverlässig abgetötet. Wer also auch hier ganz sicher gehen will, sollte die Beeren unter entsprechender Hitzeeinwirkung einkochen oder entsaften.
 
© Pim Leijen – adobe.stock.com

 


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